Allgemeine Wartung
Man sollte im Arbeitsalltag regelmäßig einen Blick auf ein Getriebe werden. Bei Auffälligkeiten ist im Sinne der Getriebe Instandhaltung möglichst sofort zu handeln. Aber spätestens nach 3000 Betriebsstunden oder nach 1/2 Jahr sind diese Maßnahmen durchzuführen:
- Öl bzw. Ölstand prüfen.
- Dichtungen überprüfen. Leckage?
- Bremsluftspalt überprüfen
- Falls es sich um ein Getriebe mit Drehmomentstütze handelt, müssen die Gummipuffer überprüft werden und falls nötig ausgetauscht werden.
- Abhängig von den äußeren Einflüssen sollte der Oberflächen- bzw. Korrosionsschutzanstrich geprüft und entsprechend erneuert werden.
Öl, Wälzlagerfett und Wellendichtringe
Was die Instandhaltung eines Getriebes betrifft, ist die Schmierung des Getriebes entscheidend: Die richtige Menge des richtigen Schmierstoffs an der richtigen Stelle!
Zahnrad- und Getriebelagerschäden lassen sich durch ordentliche Schmierung (sauberes und ausreichend viel Öl) vermeiden, denn es ist vor allem der Kontakt von Metall auf Metall, der ohne Schmierung zu Schäden des Getriebes führt. Aber auch zum Ableiten von Hitze ist Öl wichtig.
Wann soll man Öl, Wälzlagerfett und Wellendichtringe austauschen?
- Grundsätzlich gilt:
- je nach Betriebsbedingungen
- Spätestens nach 3 Jahren Mineralöl wechseln, Wälzlagerfett & Wellendichtringe austauschen.
- Spätestens nach 5 Jahren synthetisches Öl wechseln, Wälzlagerfett & Wellendichtringe austauschen.
- Bei hohen Betriebstemperaturen bzw. Ölbaddauertemperaturen müssen Schmierstoffe bereits nach kleineren Intervallen gewechselt werden. Siehe „Schmierstoffwechselintervalle„
- Grundsätzlich gilt, dass synthetisches & mineralisches Öl längere Wechselintervalle als z.B. synthetische Schmieröle für den Lebensmittelbereich haben.
- Bioöle wiederum müssen noch häufiger gewechselt werden.
Bitte informieren Sie sich beim Getriebehersteller oder schauen Sie in die Betriebsanleitung, um herauszufinden, wie häufig Sie das Öl Ihres Getriebes wechseln müssen. In der folgenden Grafik wird der Einfluss der Ölbaddauertemperaturen auf die Schmierstoffwechselintervalle dargestellt.
Schmierstoffwechselintervalle
In dieser Betriebsanleitung von SEW kann man in einer anschaulichen Grafik ablesen, wie häufig bei SEW-Standardgetrieben mit unterschiedlichen Ölarten und Betriebstemperaturen das Öl gewechselt werden sollte.
Wartungsfreie Getriebe von SEW
Die kleinen Stirnradgetriebe R07-R27, das Flachgetriebe F27 und die Spiroplangetriebe von SEW sind lebensdauergeschmiert und gelten somit als wartungsfrei. Haben Sie Interesse an Getrieben oder Getriebemotoren von SEW? Anfrageformular
Maschinendiagnose
Es gibt einige messtechnische bzw. diagnostische Verfahren zur Bestimmung des Zustands von Antrieben und Getrieben. Je früher ein Problem erkannt wird, desto günstiger wird die Behebung ausfallen bzw. umso eher ist mit einer 100%igen Reparatur zu rechnen.
Prävention heißt also: Agieren statt Reagieren. Daher ist es immer von von Vorteil, regelmäßige Diagnosen bereits in die Wartungsprozesse einfließen zu lassen, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
Ab wann lohnt sich der Diagnoseaufwand?
Bei kleineren Getrieben und Getriebemotoren wird man diesen Diagnoseaufwand nicht betreiben, da die Kosten für die Diagnostik in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zu den Kosten der Antriebstechnik stehen. Ausnahme: Ein längerer Stillstand muss unbedingt vermieden werden. Bei großer Antriebstechnik wie Industriegetrieben ist dieser Aufwand gerechtfertigt. Da hier hohe Anschaffungskosten und ein hoher Aufwand beim kompletten Austausch verbunden sind, lohnt sich das Auswechseln einzelner Getriebekomponenten wie Wälzlager, Zahnräder, Wellen, etc..
Regelmäßige Wartung & Diagnose ist kostengünstiger als ein Totalausfall der Antriebstechnik.
Analysen
- Öl-Analyse: Kann Aufschluss über die Art des Verschleißes geben.
- Schwingungsanalysen/-diagnostik (Torsionsschwingungsanalyse) mit Auswerteservice
- Drehmomentmessungen
- visuelle Inspektion (Optische Kontrolle der Antriebstechnik)
- Flexible Videoendoskopie zur Getriebediagnose: z.B. Überprüfung von Zahnrädern, Wälzlagern usw.
- Thermografie (Antriebskomponenten/Schaltschränken)
- Belastungszustands-Analyse
- Analyse: gerätespezifische Umwelteinflüsse wie Feinstaub, Feuchtigkeit, etc.
- Stromaufnahmemessung
- etc.
Weiteres
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